Ganz ehrlich: Bis zum Sommer kannte ich die Stadt nur von Winnetous Freilichtbühne aus oder vom Innern eines großen Möbelhauses. Aber inzwischen ist mir die Stadt richtig ans Herz gewachsen. Wunderschön leicht und fröhlich hängen dann über der Einkaufsgasse bunte Gießkannen über den Köpfen, locken Eisdielen zum Verweilen und laden alte, Denkmal geschützte Häuser zum Staunen ein.
Dass Bad Segeberg jedoch auch im Winter ein tolles Ausflugsziel sein kann, konnte ich am vergangenen Wochenende erleben.
Wo Rapunzel ihren Traumprinzen trifft
Grund meines Besuches war übrigens ein romantisches Wochenende zu zweit im Segeberger Wasserturm – dem Wahrzeichen der Stadt. Der 35 Meter hohe Turm wurde von dem Segeberger Architekten H. T. Teege entworfen und von 1907 bis 1910 erbaut. Er versorgte die Stadt mit einer zentralen Wasserversorgung. 1977 wurde der Turm jedoch still gelegt. Glück für uns. Denn heute befindet sich im Innern des Kulturdenkmals ein ganz besonderer Ort zum Wohlfühlen: das Areal Apart Hotel Wasserturm. Mit sechs kreativ eingerichteten Zimmern, verteilt auf sechs Stockwerken, bietet der Turm Platz für bis zu 12 Personen. Ein bisschen was von Rapunzel hat es schon, wenn man zusammen mit seinem Prinzen im oberen Stockwerk auf die Stadt herab sieht. Und die Aussicht hat es wirklich in sich.
Im Zentrum der Stadt bildet der Turm zudem ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für zahlreiche Entdeckungen. Sowohl für Nachtschwärmer, als auch für Tagesausflügler.

Wenn Irish Folk auf Shantie trifft
Wir haben uns eher für die Nacht entschieden und beschlossen einen Spaziergang durch die alten Gassen der Stadt zu unternehmen. Im Klackermatsch, einem urigen Irish Pub in der Oldesloer Straße, blieben wir zunächst für ein typisches Guinness hängen. Hier ist es original gemütlich nach irischer Art. Sowohl die jungen, als auch die älteren Bad Segeberger kommen dort zusammen. Und weil es gerade Wochenendes sehr gut besucht ist, trinkt man sein Bier auch gerne mal vor dem Pub.
Café Ludwigs – Echte schleswig-holsteinische Gemütlichkeit
Weiter ging es ins Café Ludwigs am Fuße des berühmten Kalkbergs. Dort gibt es richtig leckeres Essen, eine wirklich vielfältige Auswahl an Getränken, wie man sie nicht überall findet sowie eine herzliche Bedienung, bei der man sich so richtig zu Hause fühlt. Ein kleiner Tipp: Hier können Nachtschwärmer sich auch morgens die Bäuche voll schlagen. Aber am besten vorher reservieren. 😉

Besuch im Alt-Segeberger Bürgerhaus aus der frühen Neuzeit
Wer dann noch Lust hat, kann in der Deel noch ein wenig abzappeln. Eine urige Disco, rustikal eingerichtet. Da an dem Abend dort weniger Rock gespielt wurde, kam bei mir allerdings keine rechte Stimmung auf, weshalb wir im Irish Pub unseren letzten Absacker holten, um dann in unserem Märchenturm zu verschwinden.

Natürlich hatten wir am nächsten Morgen noch Zeit, um durch die Gassen der Stadt zu bummeln. Zunächst führte uns der Weg hoch auf den nahen Kalkberg. Von dort hat man wirklich eine fantastische Aussicht über die schleswig-holsteinische Hügellandschaft.
Sehr interessant ist auch das Segeberger Bürgerhaus. Es wurde 1541 gebaut und ist das älteste Haus in der Stadt. Heute ist es ein Heimatmuseum mit wechselnden Ausstellungen. Wir fanden es wirklich interessant uns in dem etwas windschiefen Fachwerkhaus umzusehen.
Leider war das Wochenende wie immer viel zu schnell vorbei. Und wieder einmal hab ich festgestellt, dass Kleinstädte einen ganz besonderen liebenswürdigen Charme haben…
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